PV-Labor untersucht Langzeitverhalten von PV-Steckern

PV-Anlagen sind langlebig und benötigen ausser einer meist automatischen Betriebsüberwachung praktisch keine Wartung. Insbesondere die Verkabelung im Modulfeld wird oft über mehrere Jahrzehnte sich selbst überlassen. Bei einem Defekt können diese Steckverbindungen jedoch grosse Schäden an PV-Anlagen verursachen. Wichtig sind daher die Qualität der eingesetzten Steckverbindungen und das korrekte Handling bei der Installation. Um mehr Wissen zum Zustand von im Feld gealterten PV-Steckverbindern zu erhalten, hat das PV-Labor der Berner Fachhochschule BFH gemeinsam mit Stäubli Electrical Connectors eine Messkampagne durchgeführt, bei der PV-Stecker von diversen PV-Anlagen im Labor untersucht wurden. Dabei massen die Forschenden den Übergangswiderstand und untersuchten die Steckverbindungen auf ihr Erwärmungsverhalten bei der Bestromung hin. Zudem wurden die Steckverbindungen auf die Hochspannungsfestigkeit, den Isolationswiderstand und den IP-Schutzgrad getestet.

Offenes Liegenlassen von Steckverbindungen hat negative Auswirkungen

Die Resultate der ersten Messkampagne liegen nun vor. Zwar wurde nur eine geringe Stichprobengrösse untersucht, die Forschenden konnten aber trotzdem bereits wichtige Erkenntnisse gewinnen. So haben die Untersuchungen beispielsweise gezeigt, dass das offene Liegenlassen von Steckverbindungen negative Auswirkungen haben kann. Zudem wird die Warnung der Hersteller unterstützt, laut der es zu keinen Kreuzverbindungen von Steckverbindern unterschiedlicher Hersteller kommen darf.

Weitere Steckverbinder für Messkampagne gesucht

Das PV-Labor führt die Messkampagne weiter und sucht zu diesem Zweck erneut Steckverbinder. Wer über eine PV-Anlage verfügt – insbesondere eine, die umgebaut oder aufgrund von Hagel- oder Blitzschäden repariert werden muss – kann sich bei Projektleiter Matthias Burri melden: matthias.burri@bfh.ch