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Veränderungsprozesse mit Kopf, Herz und Hand gewinnbringend gestalten

16.09.2024 Manuela Gollwitzer stand mitten in einer Reorganisation, als sie sich für den «CAS Changeprozesse facilitativ begleiten» entschied. Im Interview gibt sie Einblick in ihren Führungsalltag und erklärt, wie sich das Erlernte positiv auf ihren Führungsstil und die tägliche Zusammenarbeit auswirkt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der CAS Changeprozesse facilitativ begleiten befähigt Führungskräfte, Teams, Abteilungen oder ganze Organisationen in Veränderungsprozessen zu begleiten.
  • Im CAS wird eine Wertehaltung vermittelt, die von Vertrauen und Beziehungsgestaltung geprägt ist.
  • Im Interview erzählt Manuela Gollwitzer, Leiterin Pflege & Betreuung, wie sie den Studiengang erlebt hat.

Manuela, was hat dich dazu bewogen, den CAS zu wählen?

Manuela Gollwitzer: Vor der Übernahme der Leitung Pflege & Betreuung in unserer Langzeitpflegeinstitution wollte ich mich im Bereich Führung weiterbilden. Ich brachte bereits viel praktische Führungserfahrung mit, doch es war mir wichtig, auf theoretischer Ebene zusätzliche Führungskompetenzen zu erwerben.

Portraitbild von Manuela Gollwitzer, Absolventin CAS Changeprozesse facilitativ begleiten
Manuela Gollwitzer, Absolventin CAS Changeprozesse facilitativ begleiten

Zur Person: Manuela Gollwitzer

Manuela Gollwitzer hat als Erstausbildung ein Fachschulstudium als Krankenschwester in Deutschland absolviert und sich zur Pflegedienstleiterin weitergebildet. Nach 7 Jahren zog sie nach Griechenland und baute dort ein deutschsprachiges Alten- und Pflegeheim auf. 2014 kam sie in die Schweiz. Nach Stationen als Wohngruppenverantwortliche, als Leiterin von drei Abteilungen und als stellvertretende Pflegedienstleiterin ist sie seit dem 1. März 2024 Leiterin Pflege & Betreuung und Mitglied der Geschäftsleitung im Alters- und Pflegeheim Frenkenbündten Liestal mit 150 Bewohner*innen.

Welche Aspekte des Themas interessieren dich besonders und warum?

Ich muss sagen, dass ich beim Lesen der ganzen Begriffe in der Ausschreibung des CAS Changeprozesse facilitativ begleiten keine Ahnung hatte, auf was ich mich einlasse. Interessant war, dass das Timing passte, denn in unserer Institution sorgten eine Umstrukturierung mit einem neuen Geschäftsführer, die Umgestaltung des gesamten Führungsstabs und finanzielle Herausforderungen für allerhand Unruhe und Unsicherheit. Zugegeben, das war in Kombination mit der Weiterbildung auch sehr anstrengend für mich und ich überlegte mir schon mehrmals, ob ich die Leitungsposition überhaupt annehmen soll oder doch lieber Stellvertreterin bleiben möchte. Aus heutiger Sicht war es die richtige Entscheidung, diesen Schritt zu wagen. Es hat mir geholfen, einen Blick auf meine Ressourcen zu werfen und sie effizient einzusetzen.

Die erlernten Baukastenmethoden in der Praxis mit Mut und Freude einzusetzen, bringt mir viel Erfüllung im Job.

Manuela Gollwitzer
Manuela Gollwitzer Absolventin CAS Changeprozesse facilitativ begleiten

Erinnerst du dich an ein besonderes Aha-Erlebnis?

Ich habe gelernt, auch mal nicht alles selbst erledigen zu wollen, bei Bedarf langsam zu denken oder ein Thema stehen zu lassen, weil ich ein super Team habe, in dem alle mitdenken und mit so viel Freude dabei sind. Diese konstruktive Mitarbeit des Teams kann ich insbesondere durch meine Haltungsänderung und die richtigen Tools für Teamsitzungen umsetzen, wie z. B. Check-in, Check-out, Ressourcendusche, Arbeit mit Flipcharts, Ideenbörse oder via Interviews, in denen ich die betroffenen Personen involviere.

Mit welchen Führungsfragen bist du im Arbeitsalltag konfrontiert?

Die Führung von 90 Mitarbeitenden in der Pflege, die Rekrutierung neuer Mitarbeitender, Führen von Förderungsgesprächen, Ansprechperson für Mitarbeitende, Bewohner*innen und deren Angehörige sein. Zudem Projekte in Zusammenarbeit mit der Betreuung besser gestalten sowie Prozesse der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Küche und Hotellerie, Wäscherei, Technik und Administration begleiten. Aktuell ist auch unser Changeprozess noch immer am Laufen.

Ich lernte, auch mal nicht alles selbst erledigen zu wollen, bei Bedarf langsam zu denken oder ein Thema stehen zu lassen, weil ich ein super Team habe, in dem alle mitdenken und mit so viel Freude dabei sind.

Manuela Gollwitzer
Manuela Gollwitzer Absolventin CAS Changeprozesse facilitativ begleiten

Welche Lerngewinne kannst du aus dieser Weiterbildung für deine tägliche Arbeit ziehen?

Ich habe bei mir im Büro ein Plakat mit der Theorie U aufgehängt. So frage ich mich immer wieder «Wo bin ich denn jetzt?». Vielleicht muss ich dann nochmals einen Schritt zurückgehen, wenn das Pflänzchen noch nicht zu spriessen beginnt. Ich habe gelernt, dass trotz eines vorgegebenen Zeitstrahls für die Projekte ein Innehalten und Reflektieren manchmal sinnvoll ist, um Resultate zu erzielen, die von allen getragen werden.

Der BFH ist es wichtig, besonders praxisnahe Weiterbildungen anzubieten. Wie wurde im Kurs praktisch geübt?

Der Austausch mit den anderen Teilnehmenden hat aufgezeigt, dass man sich gerade auf Führungsebene oft allein fühlt, doch eigentlich sitzen wir damit alle im gleichen Boot. Entsprechend spannend war die praxisbezogene Perspektive der Mitstudierenden und auch der Dozierenden, die viele Beispiele eingebracht haben. Die erlernten Baukastenmethoden in der Praxis mit Mut und Freude einzusetzen, bringt mir viel Erfüllung im Job.

Wem würdest du diesen Kurs weiterempfehlen und warum?

Allen, die im Management arbeiten wollen und mit Führungsaufgaben konfrontiert sind. Und das nicht nur im Gesundheitswesen. Gerade im mittleren Management wird Führungspersonen so viel abverlangt, dass man von diesem CAS nur profitieren kann und erfährt, wie es auch anders geht. Ich werde die Leitungspersonen in meinem Verantwortungsbereich in den CAS oder einzelne Fachkurse schicken, weil ich überzeugt bin, dass sich so eine positive Änderung des Führungsstils herbeiführen lässt.

 

Interview: Isabelle Stupnicki, Kommunikation Departement Gesundheit

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