Warum ein MAS in Information Technology?

20.08.2024 Lesen Sie das Interview mit Andreas Bachmann.

Portrait Andreas Bachmann
«Übungen, Laborarbeiten, weiterführende Erklärungen sowie Bezugnahmen auf aktuelle Themen und Technologien ergänzten den Unterricht aus meiner Sicht optimal.» Andreas Bachmann, MAS Information Technology mit Vertiefung Software Engineering

Was waren die Beweggründe für ein MAS-Studium?

Die Faszination, wie mit Software vielfältige Problemstellungen gelöst werden können, begleitete mich seit meiner Berufslehre als Polymechaniker Fachrichtung Automation. Nach dem Elektrotechnik-Studium an der FHNW arbeitete ich als Software-Entwickler bei verschiedenen Arbeitgebern in unterschiedlichen Branchen.

In meiner aktuellen Arbeitsstelle gab es immer wieder Themen, bei denen ich feststellte, dass mir fundiertes Wissen fehlt, ich mir ein besseres Verständnis wünsche und mein Know-how nachhaltig erweitern möchte. Deshalb entschied ich mich für ein berufsbegleitendes MAS-Studium in Information Technology mit Vertiefung Software Engineering an der BFH.

Wie beurteilen Sie den Studiengang im Rückblick?

Das MAS-Studium hat mir sehr gut gefallen. Die Möglichkeit, dass die einzelnen CAS nach eigenem Interesse zusammengestellt werden können, hat mir zugesagt. So habe ich mit den beiden CAS «Software Engineering» und «Software Architecture» Kurse belegt, welche direkt mit meinem Arbeitsalltag zusammenhängen. Mit den CAS «Network and Security» sowie «Big Data» habe ich Kurse besucht, die mich vor allem persönlich interessierten.

Die Professor*innen und Dozent*innen waren sehr kompetent und haben den Stoff gut vorbereitet und vermittelt. Übungen, Laborarbeiten, weiterführende Erklärungen sowie Bezugnahmen auf aktuelle Themen und Technologien ergänzten den Unterricht aus meiner Sicht optimal.
Die Masterarbeit war eine sehr interessante Zeit, während der ich unterschiedliche Aspekte und Gelerntes aus dem CAS anwenden und umsetzen konnte. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Expert*innen empfand ich als äusserst angenehm.

Welchen Einfluss hatte das Studium auf Ihre berufliche Karriere?

Auf meine Karriere hat das Studium keinen direkten Einfluss. Vielmehr profitiere ich nun von dem erlangten Know-how in unterschiedlichen Situationen. Zum Beispiel dabei, mehr Hintergrundwissen für Entscheidungen und einen erweiterten Horizont für Lösungsansätze bei den alltäglichen fachlichen Problemstellungen zu haben. Das bessere Verständnis von Technologien und Zusammenhängen gibt mir zudem mehr Selbstvertrauen.

Wie hat das Studium Ihren Arbeitsalltag beeinflusst?

Für das Studium habe ich mein Pensum auf 80% reduziert, um einen Schultag pro Woche besuchen zu können. Alle CAS, die ich belegt habe, hatten jeweils einen Stundenplan von einem ganzen Tag und einem Abend pro Woche. Den Unterrichtsblock am Abend empfand ich mit diesem Pensum zum Arbeitsalltag als anstrengend.

Das Studium hat vor allem meinen privaten (Familien-)Alltag beeinflusst, da ich viele Stunden an Abenden und Wochenenden an Übungen, weiterführenden Beispielen oder (Gruppen-)Projekten arbeitete. Gerade bei Gruppenarbeiten trafen unterschiedliche Welten aufeinander (Alter, Familienstand, Hobbies, Arbeitszeiten), welche z.B. Terminfindungen erschweren konnten.

Konnten Sie Ihr persönliches Netzwerk erweitern/Kontakte knüpfen?

In jedem CAS habe ich gute Erfahrungen mit neuen Bekanntschaften machen können und pflege noch immer den Kontakt mit einigen Student*innen. Neben Gesprächen zu meist privaten Themen und Hobbies war der Austausch über fachliche Themen sehr interessant und ich konnte aktuelle fachliche Probleme von der Arbeit in Pausen besprechen, woraus sich dann Ideen und Lösungsansätze entwickelten.

Mit welchem Thema beschäftigten Sie sich in Ihrer Master-Thesis?

Für die Masterarbeit wählte ich ein Thema, welches direkt mit meinem Arbeitsalltag zusammenhängt und einen Benefit für unser Entwicklungsteam bei der Arbeit bringen soll: Für das Testing unserer Software entwickelte ich ein Software-Tool, mit welchem über ein GUI (Graphical User Interface) die Testdaten generiert werden können, anstatt diese von Hand zu schreiben.

Konkret stellen wir Software für die Baustellensicherung im Bereich des Eisenbahnverkehrs her, mit der Arbeitende an der Schieneninfrastruktur vor herannahenden Zügen gewarnt werden. Das Testen dieser Software ist nicht nur wegen der geltenden Normen und Richtlinien zwingend notwendig, vielmehr ist das korrekte Funktionieren einer solchen Software lebenswichtig für die Anwender*innen auf der Schiene.

Mit dem im Rahmen der Master-Thesis entwickelten Tool lassen sich einerseits die textuell beschriebenen Schieneninfrastrukturen (Topologien) mit einem selbst entwickelten Algorithmus grafisch darstellen. Andererseits können mit dem GUI die Zugbewegungen für unsere Tests ausgewählt und definiert und damit die entsprechenden Daten generiert werden, welche die Simulatoren für die Software-Tests benötigen. Das spart Zeit und gewährleistet ein viel geringeres Fehlerpotential als die (bisherige) manuelle Erstellung der Testdaten.

Im Rahmen der Masterarbeit erstellte ich ein Tool mit geplantem Funktionsumfang in einer ersten Version, das bereits eingesetzt werden kann. Damit ist die Grundlage für weitere Features und nutzbringende Weiterentwicklungen gelegt.

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