BeBoControl

Für ein verbessertes neuromuskuläres Assessment der Beckenbodenmuskulatur

Fiche signalétique

Situation

Es zeigt sich, dass weltweit rund jede dritte Frau von Urinverlust unter erhöhter physischer Belastung (Belastungsinkontinenz) betroffen ist. Die Problematik tritt mit zunehmendem Alter vermehrt auf und scheint bei Sportlerinnen speziell verbreitet zu sein. Belastungsinkontinenz wird vor allem mit stossartigen Belastungen wie Husten oder Joggen und Fehlfunktionen der Beckenbodenmuskulatur in Verbindung gebracht. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es äusserst wichtig die Beckenbodenfunktion bei gesunden und von Belastungsinkontinenz betroffenen Frauen zu verstehen um Therapieansätze weiterzuentwickeln. Über die Messung der Aktivität der Beckenbodenmuskulatur mit Vaginalsonden (Elektromyografie, EMG) lassen sich wichtige Erkenntnisse über die Beckenbodenfunktion gewinnen. Momentan gibt es jedoch keine Sonde, die sich der Scheidenform anpassen kann und über zahlreiche Elektroden verfügt, um modernste Methoden zum Bestimmen von Eigenschaften der Muskulatur und deren Ansteuerung bei der Beckenbodenmuskulatur anzuwenden.

Approche

Das Forschungsprojekt untersucht, wie die Messung der räumlich-zeitlichen Verteilung von Muskelaktivität angewendet werden kann, um Eigenschaften und Ansteuerungsmuster der Beckenbodenmuskulatur zu bestimmen. Dafür wird eine kommerziell erhältliche und in der Grösse anpassbare Sonde aus der Herz-Kreislauf-Diagnostik mit 64 Kanälen in Simulationen und Experimenten eingesetzt.

Perspectives

Die Erkenntnisse sollen die Basis schaffen um zukünftig mehrkanalige Vaginalsonden zu entwickeln, die in der Forschung und Klinik zur besseren Beurteilung der Funktion der Beckenbodenmuskulatur eingesetzt werden können. Dies verschafft der Forschungsgruppe einen weltweit einzigartigen Forschungsvorteil und wird neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, welche für die evidenzbasierte Therapie von Belastungsinkontinenz nötig sind.

Ce projet contribue aux objectifs de développement durable suivants

  • 3: Accès à la santé