LBP-Trajectories
Dieses Projekt wird dazu beitragen, die Rolle des Bewegungsverhaltens bei der Verschlechterung oder Verbesserung von lumbalen Rückenschmerzen besser zu verstehen.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Gesundheit
- Institut(e) Physiotherapie
- Forschungseinheit(en) Bewegungsbiomechanik der Wirbelsäule
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.06.2024 - 31.05.2028
- Projektleitung Prof. Dr. Stefan Schmid
-
Projektmitarbeitende
Guillaume Christe
Arlene Vivienne von Aesch
Dr. Adrien Cerrito
André Anton Meichtry -
Partner
HESAV
University of Southern Denmark
Balgrist University Hospital
HEIG-VD - Schlüsselwörter Kreuzschmerzen, Longitudinaler Zusammenhang, Wirbelsäulenbewegung, Invalidität, Negative Überzeugungen, Motorisches Verhalten, Körperliche Aktivität, Schmerzbedingte Angst, Zeitreihen
Ausgangslage
Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leiden im Laufe des Lebens mindestens einmal an unspezifischen lumbalen Rückenschmerzen (d. h. ohne identifizierte strukturelle Ursache wie z. B. eine Fraktur). Längsschnittliche Beobachtungen der Schmerzintensität deuten darauf hin, dass individuelle Formen von Rückenschmerzen existieren, sogenannte Phänotypen, die von unterschiedlichen Behandlungsansätzen profitieren könnten. Es wird angenommen, dass ähnliche Phänotypen auch für das Bewegungsverhalten von Rückenschmerzpatienten existieren, jedoch fehlen bisher entsprechende Langzeitstudien mit grossen Stichprobengrössen. Um die Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und die Behandlungsstrategien effektiver auf die Patient*innen abzustimmen, ist es wichtig, zeitliche Verläufe des Bewegungsverhaltens zu beschreiben, sowie deren Wechselbeziehungen mit der Schmerzintensität, verschiedenen psychologischen Faktoren, und dem Grad der Einschränkung im täglichen Leben zu untersuchen.
Vorgehen
In einem ersten Schritt wird eine Smartphone-Applikation entwickelt und validiert, welche die Erhebung dieser Faktoren durch interaktive Fragebogen, der Bewegungsmesseinheit im Smartphone und dem Einlesen von Daten von Fitness-Armbändern ermöglicht. In einem zweiten Schritt wird eine Längsschnittstudie mit regelmässigen Nachuntersuchungen durchgeführt, um die zeitlichen Verläufe des Bewegungsverhaltens (d. h. Wirbelsäulenbewegungen und alltägliche körperliche Aktivität), der Schmerzintensität, der psychologischen Faktoren (d. h. schmerzbedingte Angst und negative Überzeugungen bezüglich des Rückens) und des Grades der Einschränkung im täglichen Leben über einen Zeitraum von sechs Monaten bei 300 Patient*innen mit akuten und 300 Patient*innen mit chronischen unspezifischen lumbalen Rückenschmerzen zu ermitteln.