Leben mit der Sucht

Im Fachkurs beleuchten Sie das Phänomen Sucht aus der Perspektive von Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen.

Der Fachkurs

  • bietet einen Raum, in dem Sie sich mit Ihrer eigenen Biografie auseinandersetzen können.
  • ermöglicht Ihnen, Ihren subjektiven Selbstwert und Ihre wahrgenommene Selbstwirksamkeit einzuschätzen.
  • vermittelt Ihnen Konzepte der familienzentrierten Arbeitsweise, Recovery- und Biografie-Arbeit und Beziehungspflege.
  • vermittelt Ihnen den Hintergrund von Stress und Techniken zum Stressabbau.
  • befähigt Sie, in Gruppen eine Umgebung zu schaffen, in der man voneinander lernen kann.
  • vermittelt Ihnen Techniken, mit denen Sie Probleme strukturiert in Gruppen oder in der eigenen Familie diskutieren, reflektieren und Lösungen entwickeln können.
  • stellt Menschen und Netzwerke vor, die Betroffenen und Angehörigen zur Verfügung stehen.
Fachkurs Leben mit der Sucht

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Fachkurs
  • Dauer 13 Kurstage, Blended-Learning-Konzept, zwischen den Präsenztagen absolvieren Sie ein geleitetes Selbststudium
  • Unterrichtstage Mo, Di
  • Anmeldefrist 29. Juni 2025
  • Anzahl ECTS 8 ECTS-Credits
  • Kosten CHF 4'500
    Peers und Betroffene haben die Möglichkeit, ein Stipendium zu beantragen. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an die Studienleitung.
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Bern
  • Departement Gesundheit
  • Nächste Durchführung August 2025 bis Februar 2026
    ⇢ 25. August, 8. + 9. September, 20. + 21. Oktober, 3. + 10. November 2025, 5., 12., 19. + 26. Januar, 16. + 23. Februar 2026

Inhalt + Aufbau

Porträt

In der Schweiz sinkt der Konsum von Alkohol seit Jahren, der Konsum aber ist extrem ungleich verteilt: Wenige Menschen konsumieren sehr viel (vgl. MonAM). Dies hat gesundheitliche, soziale und ökonomische Folgen. Etwa ein Zehntel der Bevölkerung entwickelt eine Abhängigkeitserkrankung. 

Im Fachkurs beleuchten Sie das Phänomen wissenschaftlich, lernen Zugänge professioneller Arbeit und reflektieren diese aus der Perspektive von Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen. 

  • Als Betroffene können Sie durch das erworbene Wissen und die gemachten Erfahrungen selbstbewusster an Ihrem eigenen Genesungsweg arbeiten.
  • Als ausgebildete*r Peer lernen Sie Hintergrundwissen und Techniken kennen, um Betroffene künftig noch besser zu begleiten.
  • Als Angehörige reflektieren Sie Ihre Erfahrungen und setzen sich nicht nur emotional mit der «Familienkatastrophe Suchterkrankung» (Finzen 2000) auseinander, sondern auch wissenschaftlich. Sie nehmen einen Perspektivenwechsel vor.
  • Als Fachperson erarbeiten Sie aktuelles Fachwissen und Techniken zum Assessment und zur Therapie. Sie lernen, nicht nur für die Klient*innen sondern mit den Klient*innen zu arbeiten. 

Testimonials von Kursteilnehmenden

  • «Als Betroffener und Genesungsbegleiter ist mir dieses Thema sehr wichtig.»
    (Kursteilnehmender 2018/2019)

  • «Ich habe den Kurs besucht, um mir einen Ausgleich zu schaffen zwischen meiner energetischen Herzensarbeit und der Kopfarbeit.»
    (Kursteilnehmender 2018/2019)

  • «Der Kurs war besser als fünf Jahre Psychotherapie.»
    Kursteilnehmende 2018/2019)

  • «Der Kurs beinhaltet Selbsterforschung durch e-Learning-Anteile. So habe ich viel Fachwissen erworben, wie eine Sucht entstehen kann. Andererseits auch viel Wissen, wie die Veränderung bestehender Glaubenssätze und Muster möglich ist.»
    (Kursteilnehmende 2017/2018)
  • «Ich habe eine persönliche Weiterentwicklung gemacht und Modelle für die Arbeit mitbekommen.»
    (Kursteilnehmende 2017/2018)
  • «Zu meiner positiven Überraschung war der Fachkurs nicht mit neurobiologischen Themen überlastet. Denn wie Medikamente im Gehirn wirken, kann ich nachlesen.»
    Kursteilnehmende 2017/2018)
  • «Das e-Learning-Material war für mich persönlich sehr bereichernd.»
    ​​​​​​​(Kursteilnehmende 2017/2018)

Ausbildungsziel

  • Sie können gesundheitsförderliche und präventive Strategien gezielt in der Früherkennung, Frühintervention und Sensibilisierung der Öffentlichkeit nutzen. 

  • Sie haben eine Expertise in der Schadensminderung und Risikominimierung entwickelt und können in entsprechenden Angeboten eine tragende Rolle spielen. 

  • Sie erhalten durch die trialogische Sichtweise ein breites Wissensspektrum zum Thema Sucht und Abhängigkeit. 

  • Sie kennen Ursachen, Zustandsbilder, Therapiemöglichkeiten und Folgen von Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen. 

  • Sie erhalten die Möglichkeit zu einem Perspektivwechsel im Zusammenhang mit Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen. 

  • Sie kennen Netzwerke für Menschen mit Suchterkrankungen sowie deren Angehörige und kennen deren Zielsetzungen. 

  • Sie befassen sich mit den Konzepten Biografiearbeit, Recovery, Empowerment und familienzentrierte Begleitung. 

  • Sie kennen finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen der Suchthilfe.

 

  • Ursachen, Erscheinungsformen, neurobiologische Veränderungen und Therapiemethoden von Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen 

  • Orientierung an Betroffenen als professionelle Grundhaltung 

  • Behandlungsphasen, Planung, Vereinbarung und Prüfung von Zielen, Gestaltung eines Begleitprozesses 

  • Grundlegendes Berufsverständnis der Suchtarbeit, Stigma, Rahmenbedingungen 

  • Qualitätssicherung in der Suchtarbeit 

  • Vernetzung und Zusammenarbeit 

  • Schadenminderung und Risikominimierung 

  • Selbstwert, Selbstwertgefühl und Selbstmanagement  

Psychosoziale Interventionen

  • Sie befassen sich mit den Konzepten der familienzentrierten Arbeitsweise, Recovery und Biografiearbeit und Beziehungspflege (Psychosoziale Interventonen) 

  • Sie verstehen den Hintergrund von Stress und erlangen Techniken zum Stressabbau. 

  • Sie lernen Techniken kennen, wie Sie Probleme strukturiert in Gruppen oder in der eigenen Familie diskutieren, reflektieren und Lösungen entwickeln können. 

Medizinische Interventionen 

  • Medizinische Therapien, substitutionsgestützte Behandlungen, pflegerische Versorgung 

Sie erstellen ein persönliches Lernportfolio und präsentieren dieses am letzten Kurstag.

Titel + Abschluss

Fachkurs in «Leben mit der Sucht»

Dozierende

Ausgewiesene Expert*innen mit vielseitigem Praxisbezug 

Voraussetzungen + Zulassung

  • Personen, die eigene Erfahrungen mit einer Sucht- und/oder Abhängigkeitserkrankung haben
  • Personen mit einer Peer-Weiterbildung oder EX-In-Genesungsbegleiter*innen, die ihr Wissen im Fachgebiet Sucht vertiefen möchten
  • Angehörige und Freund*innen, die eine Person mit Sucht- und/oder Abhängigkeitserkrankung unterstützen
  • Fachpersonen, die mit Personen arbeiten, die eine Sucht- und/oder Abhängigkeitserkrankung haben

Unser Ziel im Departement Gesundheit ist es, Menschen mit Krankheitserfahrungen und Angehörige in der Weiterbildung, aber auch in der Ausbildung und in die Forschung zu integrieren. Dadurch soll die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessert werden. Mit diesem Symbol werden Weiterbildungsangebote gekennzeichnet, die auch Menschen mit Krankheitserfahrung offenstehen und die mit Betroffenen und Angehörigen im Co-Teaching durchgeführt werden.

Symbolbild für User-Involvement-Angebote der Berner Fachhochschule
User-Involvement-Angebot

Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen, die Sie im folgenden Dokument finden:

Sprachkenntnisse

Deutsch und Englisch: Die Präsenzveranstaltungen werden auf Deutsch gehalten. Mitunter werden schriftliche Lehrmaterialien in englischer Sprache verwendet.

Ausnahmen

Wenn Sie eigene Erfahrung mit Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen haben, sollten Sie sich nicht in einer akuten Krise befinden und sich gefestigt fühlen.

Wenn Sie ohne die in den Zulassungsbedingungen und oben beschriebenen schulischen Voraussetzungen am Fachkurs teilnehmen wollen, können Sie dies als Gasthörer*in tun. Sie erhalten für den Fachkurs keine ECTS-Credits, sondern eine Teilnahmebestätigung mit einer differenzierten Aufstellung der Kursinhalte. Melden Sie sich bitte vor der Anmeldung bei der Studienleitung.

Organisation + Anmeldung

Für 8 ECTS-Credits rechnen wir mit einem Workload von 240 Stunden (inkl. der Kurstage)
Unterrichtszeiten: in der Regel von 8.30 bis 16.30 Uhr

Durchführung August 2025 bis Februar 2026

  • Montag, 25. August 2025
  • Montag, 8. September 2025
  • Dienstag, 9. September 2025 
  • Montag, 20. Oktober 2025
  • Dienstag, 21. Oktober 2025 
  • Montag, 3. November 2025
  • Montag, 10. November 2025 
  • Montag, 5. Januar 2026
  • Montag, 12. Januar 2026
  • Montag, 19. Januar 2026
  • Montag, 26. Januar 2026
  • Montag, 16. Februar 2026
  • Montag, 23. Februar 2026

Im Rahmen des Online-Anmeldeprozesses benötigen wir von Ihnen folgende Dokumente:

  • Kopien Ihrer Bildungsabschlüsse (im PDF-Format, max. 1 MB pro Dokument)
  • Passfoto (JPEG)

Bitte laden Sie diese Dokumente auch dann hoch, wenn Sie diese bereits im Rahmen einer anderen Anmeldung eingereicht haben. Wenn Sie Fragen oder Probleme bei der Online-Anmeldung haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Geschäftsbedingungen

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Rückzugsregelung: Gemäss Weiterbildungsreglement ist ein Rückzug ohne Kostenfolge bis zum Ablauf der Anmeldefrist möglich. Nach diesem Zeitpunkt sind bei einer Abmeldung vor Beginn der Weiterbildung 50% des zu verrechnenden Betrages geschuldet.

Alle Weiterbildungsangebote Pflege

Machen Sie Karriere und entwickeln Sie sich beruflich wie auch persönlich weiter mit einer Weiterbildung am Departement Gesundheit der Berner Fachhochschule.