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Herzschwäche zu Hause betreuen dank KI
11.03.2025 Ein Projekt im Rahmen des Swiss Center for Care@home prüft, ob Patient*innen mit Herzschwäche zu Hause betreut werden können. Ermöglichen sollen dies Geräte zur Fernüberwachung mit künstlicher Intelligenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Herzschwäche ist einer der Hauptgründe, warum Patient*innen wieder im Spital landen.
- Eine Betreuung der Patient*innen zu Hause kann Spitalaufenthalte verhindern oder verkürzen.
- Zur Fernüberwachung der Patient*innen sollen Geräte mit künstlicher Intelligenz eingesetzt werden.
Was will das Projekt zur Fernüberwachung von Patient*innen mit Herzschwäche herausfinden?
Bei Herzinsuffizienz verliert das geschwächte Herz zunehmend die Fähigkeit, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Herzinsuffizienz ist in der Schweiz einer der Hauptgründe dafür, dass aus dem Spital entlassene Patient*innen wieder eingeliefert werden.
Werden Patient*innen mit Herzinsuffizienz zu Hause betreut, bietet sich die Möglichkeit, ihre Handlungsfähigkeit und Autonomie zu stärken, etwa indem sie eine aktivere Rolle bei alltäglichen Verrichtungen übernehmen.
Medizinische Geräte überwachen die Herzwerte der Patient*innen, übermitteln diese laufend an die behandelnden Fachleute und gewährleisten dadurch die Kontinuität der Therapie. Dank künstlicher Intelligenz (KI) können die Geräte eine mögliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes vorhersagen, wodurch das Gesundheitsteam frühzeitig reagieren und den Behandlungs- und Pflegeplan anpassen kann.
Das im Réseau de l’Arc, einem Gesundheits-Netzwerk im Jurabogen, durchgeführte Projekt prüft, wie gut die Fernüberwachung von Herzinsuffizienz-Patient*innen funktioniert.
Werden Patient*innen mit Herzinsuffizienz zu Hause betreut, kann das ihre Handlungsfähigkeit und Autonomie stärken.
Welche Institutionen sind an dem Projekt beteiligt?
Es handelt sich um ein Pilotprojekt des neuen Swiss Center for Care@home, das unter der Federführung der BFH neue Modelle der Gesundheitsversorgung zu Hause entwickelt.
Am Projekt beteiligt sind neben dem Réseau de l’Arc die Universität Bern und das dänische Unternehmen Ward Project, welches die Algorithmen für die Geräte zur Fernüberwachung bereitgestellt hat.
Wie läuft das Projekt ab?
Die Studie erstreckt sich über den gesamten Behandlungsprozess der zu Hause betreuten Patient*innen. Die in das Projekt integrierten Patient*innen müssen bestimmte medizinische Kriterien erfüllen. Ob diese erfüllt sind, wird in der Notaufnahme oder in der medizinischen Abteilung des Réseau de l'Arc an den Standorten Moutier und Saint-Imier überprüft.
Welches waren die grössten Herausforderungen, die es zu überwinden galt?
Die grössten Herausforderungen waren die organisatorischen Veränderungen und die Integration des Geräts in den Prozess der Überwachung von Patient*innen mit Herzschwäche. Damit das System funktionierte, waren mehrere Anpassungen erforderlich.
Eine Behandlung im vertrauten Umfeld verbessert das Wohlergehen der Patient*innen und wirkt sich positiv auf ihre Lebenssituation aus.
Welchen Nutzen hat das Forschungsprojekt für die Gesellschaft?
Eine Nachbetreuung von Patient*innen mit Herzinsuffizienz zu Hause kann Spitalaufenthalte vermeiden oder deren Dauer reduzieren. Eine Behandlung im vertrauten Umfeld verbessert das Wohlergehen der Patient*innen und wirkt sich positiv auf ihre Lebenssituation aus.
Im Rahmen des Projektes wird überprüft, ob der Behandlungsprozess den Bedürfnissen der Patient*innen gerecht wird, aber auch, ob er die Erwartungen der Gesundheitsfachpersonen zu erfüllen vermag.
Wie geht es mit den Resultaten aus dem Projekt weiter?
Das Projektteam plant, gestützt auf die gewonnenen Erfahrungen und Daten, die Wirksamkeit der Fernüberwachung von Patient*innen mit Herzinsuffizienz in einer weitergehenden klinischen Studie zu überprüfen.
Mehr über die Expertin hinter dem Projekt
Aurore Maggiotto ist zuständig für die häusliche Krankenpflege im Gesundheits-Netzwerk Réseau de l’Arc. Sie ist ausgebildete Pflegefachfrau.